Rittergutsbrennerei mit Dampfmaschine derer von Jena

LAG Oderland

12/2019

Das im Dortkern Cöthens liegende Brennerei-Gebäude von 1808 in zyklopischer
Feldsteinbauweise und Kreuzbogen-Gewölbe mit innenliegendem technischen
Denkmal Dampfmaschine von 1875 soll der Öffentlichkeit dauerhaft und regelmäßig
- quasi jeden Tag - zugänglich werden. Die Dampfmaschine in Cöthen ist im
Raum Brandenburg und Berlin von Alter und Größe die letzte ihrer Art und dazu
noch am Original-Standort befindlich, was ihren Erhalt besonders wichtig werden
lässt.

Im Jahr 2015 erwarben Johanna Frohberg und Falk Richwien das Gebäude.
2016 wurden Gelände und Gebäude durch die privaten Investoren komplett
von Bauschutt und Sperrmüll (insg. ca. 500 Tonnen) beräumt, der zerfallene
Dachstuhl sowie 5 große Stahlkessel, die noch auf dem ungeschützten Dachgewölbe
standen, wurden gehoben und auf dem Gelände gesichert.
2017 und 2018 wurde mit einer 50%igen Förderung des Denkmalschutzes
Land Brandenburg eine Mauerwerkssanierung mit Sanierung der Fensterlaibungen
sowie einer neuen Ringankererstellung eingeleitet. Erodierte Gesteinsflächen
der Giebelwand, sowie drei unsichere Gewölbedeckenabschnitte
wurden entfernt und erneuert.
Dezember 2017 wurde die gemeinnützige UG Aggregat 66 gegründet, mit
dem Ziel des Erhalts von Gebäude und Dampfmaschine sowie der öffentlichen
Zugänglichkeit des Kulturgutes. Die Förderung von Denkmalschutz,
Wissenschaft und Kultur sind anerkannte gemeinnützige Zwecke der UG.
Die gUG wurde als Gewerbe angemeldet und ist vorsteuerabzugsberechtigt.
2018 übernahmen die Denkmalhilfe Brandenburg und die Deutsche Stiftung
Denkmalschutz die Gewölbedeckensanierung in der Maschinenhalle. Vom
Träger der Brennerei wurde eine vom Bezirksschornsteinfeger genehmigte
Beheizbarkeit von Maschinenhalle und Kellergewölbe hergestellt.

Nun wird das fehlende Dach erneuert.

Der Beitrag gehört zu den Themen: Kultur, Handwerk